Grand Tour. Reisen durch die junge Lyrik Europas (2019)



Canto XXXIV de La marcha de 150.000.000

Traducción de Petra Strien
para la antología 
(a cargo de Federico Italiano y Jan Wagner;
Hanser ed., Munich, 2019):


Und ich werde aufhören müssen euch anzuschauen

Die kranken Frauen, die mit Eseln spielten,
die, die Gräber gruben in den Handflächen des Donners,
die Solo-Stimmen, verschlafen in Sonnenzentren,
die Hungrigen nach allem,
die Schwangeren mit allem,
die Töchter des Streichs und der feuchten Träume,
die, die Kontinente fixieren, die sie verließen,
die mit Pfeffer in ihren fünfzehn Treulosigkeiten,
die mit dem Brot-zu-zehn-Cent ohne Cafeteria,
die mit der Besuchszeit und mörderischen Jobs,
die ewigen Mütter der Call-Center,
die schrecklich Verlassenen in den Ballsälen,
die am Boden Zerstörten, die Mauergesichter, die Gelöbnisschluckerinnen,
die Verheimlichten, die Zukunft Gebärenden,
die Büroangestellten, die ihren Prinzen ertränkten,
die in die Enge Getriebenen,
die Schutzlosen, die Totengräberinnen,
die des aufgedrängten Ficks, des Schlucks zur Unzeit,
die ein klein wenig Eroberten,
die in blaues Leichentuch gekleideten Frauchen,
die, die die Welt flicken, um sie nicht zu sprengen,
die Frauen mit Nägeln wie wachsende Landkarten,
die Weibchen mit Haaren wie aus Stein gehauen,
(größer noch als ihr eigenes Wrack)
die einander Verfeindeten, die Akrobatinnen,
die, die an die Taschen geheftete Erde mitbrachten,
die nie Zurückgekehrten,
die nie Sichtbaren,
die des Es-ist-nie-zu-spät,
die des Vis-à-vis ohne Wartezeit,
die Königinnen in den Parks und in den Gossen,

sie alle: die Frauen, die mir zulaufen mit ihren
Erschöpfungen,
alle, insgeheim: die Geliebten
meine / Genossinnen.